Bert Praxenthaler – Rokokopunkreliquie

 

Rokokopunkreliquie
Die Serie der rokokopunkreliquien sind nach dem gleichen Prinzipien und aus den gleichen Bestandteilen hergestellt, aus denen der rokokopunkaltar hergestellt wurde.
Die Assemblage des Altars bezieht sich zuerst auf das Schlüssel- und abschließende Hauptwerk Domenikus Zimmermanns, die Wieskirche bei Steingaden (1745 bis 1754). Diese Kirche, die als der Höhepunkt des bayerischen Barock und Rokoko betrachtet wird, wurde 1983 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenomen.
Der Auslöser für den Bau der Kirche war das Wunder eines weinenden Geißelheilands. Diese Figur war ursprünglich 1730 von zwei Mönchen des Steingadener Klosters aus Überbleibseln anderer Skulpturen zusammengesetzt worden.
Diese Tatsache des „Recycling-Heilands“, der ungeachtet der Qualität zu einem enormen Magneten für tausende Wallfahrer wurde, fand ich sehr interessant. Die Idee der Zweit- oder gar Drittverwendung schon verhandener Materialien wurde folglich zu einer der Gestaltungsgrundlagen des rokokopunkaltars und auch der rokokopunkreliquien.
Sämtliche verwendeten materialien wurden aus dem Fundus des Ateliers entnommen, und haben letztendlich auch eine biografische Funktion als Relikte von Skulprur- Restaurierungsprojekten der letzten 25 Jahre.

Bert Praxenthaler
Bert Praxenthaler lebt in Epfenhausen (Gemeinde Penzing) im Süden Bayerns. Die Ausbildung zum Holzbildhauer und sein Studium der Kunstgeschichte absolvierte er in München. Seit 1986 ist er freiberuflich tätig als Bildhauer und als Restaurator.
Mehr unter http://www.atelier.praxenthaler.de/

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